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Begijnhof
Seit dem 14. Jahrhundert wurden überall in der Innenstadt so genannte Wohnhöfe errichtet. Es handelt sich hierbei um meist drei- oder vierstöckige Gebäude, die überwiegend von reichen Kaufleuten gestiftet wurden. In den Häusern wohnten ledige oder verwitwete
Frauen, die nach religiösen Regeln lebten, aber trotzdem nicht in ein Kloster eintreten
wollten. Einer dieser Wohnhöfe ist der Begijnhof (Beginenhof) im westlichen Stadtzentrum
von Amsterdam.
Leider sind die damals errichteten Gebäude zum größten Teil nicht mehr vorhanden. Fast
alle der mit Stroh bedeckten Häuser fielen den schweren Bränden Mitte des
15. Jahrhunderts zum Opfer. Die meisten historischen Gebäude in der Innenstadt von Amsterdam stammen daher aus dem 17. oder 18. Jahrhundert.
Gleich am Eingang zum Begijnhof (Nummer 34) befindet steht das Houtenhuis.
Dieses Gebäude stammt aus dem Jahr 1470 und ist damit das älteste noch erhaltene Wohnhaus von Amsterdam. Komplettiert wird der Begijnhof von etwa 40 weiteren
Wohnhöfen, sorgfältig hergerichteten Vorgärten und zwei Kirchen.
Während des Mittelalters wurden oft auch einzelne Räume in den Wohnhäusern illegal
zu Kirchen umfunktioniert. Diese Art von Geheimkirchen war nötig, weil die Calvinisten
den katholischen Glauben abschaffen wollten und die Anhänger verfolgten.
Wie im 15. Jahrhundert werden die Höfe auch heute noch vorwiegend von älteren Frauen bewohnt. Im Laufe der Zeit haben aber auch zahlreiche Studentinnen erkannt, dass die idyllischen Häuser mit den hübschen Vorgärten, die mitten in der Innenstadt eine Oase
der Ruhe bilden, eine schöne Wohnmöglichkeit sind. Bei der Besichtigung der Höfe sollte
man daran denken, die Bewohner nicht in ihrer Privatsphäre zu stören.
Nach einem Besuch im Begijnhof lohnt auch ein Bummel über die angrenzende Kalverstraat. Dort kann man gut einkaufen oder in einem der vielen Restaurants und Cafés etwas essen.
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